Was macht eine Schlange schwierig oder einfach in der Haltung?

01.08.2019

Um manche Schlangen kann sich ein "Anfänger" in der Terraristik problemlos kümmern, während andere Schlangen eher schwierig in der Haltung sind. Aber was macht eine Schlange schwer und was nicht und wie weiß ich, welche Schlange für mich geeignet ist? Ich habe drei Schlangen verglichen, um es zu erklären.Es gibt Anfängerschlangen, Schlangen die für Fortgeschrittene geeignet sind und Schlangen um die man sich nur mit sehr viel Erfahrung kümmern kann.

Eine klassische Anfängerschlange ist zum Beispiel der Königspython.
Eine Schlange für Fortgeschrittene ist der Teppichpython.
Der Baumpython eignet sich nur für Profis in Sachen Terraristik.
Baumpython
Baumpython

Ich habe drei Pythons gewählt und drei Schlangen, die sich mehr oder weniger ähneln, da mir so der Vergleich einfacher fällt.

Stufe 1 ist also Königspython, Stufe 2 Teppichpython und Stufe 3 Baumpython.
Andere Anfängerschlangen sind zum Beispiel ungiftige Nattern wie die Kornnatter oder die Milchschlange. Andere fortgeschrittene Schlangen sind zum Beispiel leicht giftige oder etwas aggressive Schlangen wie die Hakennasennatter und die Kettennatter. Die Meinungen gehen bei der Frage, welche Schlangen nur für Profis geeignet sind auseinander. Dabei gibt es Schlangen, die noch viel schwerer zu halten sind als der Baumpython. Alle Arten von Taipans und Mambas zum Beispiel oder bei den ungiftigen Schlangen der

Teppichpython
Teppichpython
Königspython
Königspython

Man könnte sogar sagen, dass es eine Stufe vier gibt, wenn der Baumpython Stufe drei ist.
Auf jedenfall erkläre ich mal kurz, was ich mit Stufe 1, 2 und 3 meine.
Stufe 1 - Königspython: Für Anfänger in der Terraristik mit bis jetzt keinen Tieren geeignet.
Stufe 2 - Teppichpython: Für Fortgeschrittene mit 2-3 Tieren und mehr als 2 Jahren Erfahrung (am Besten auch mit Pythons) geeignet.
Stufe 3 - Baumpython: Für erfahrene Schlangenhalter mit zummindest 4 Jahren Erfahrung und mit schon mindestens 5 Tieren, darunter Pythons und Rauschuppenpythons sowie südamerikanische Schlangen und mit Erfahrung mit Teppichpythons geeignet.
Jetzt zum Vergleich der Ansprüche der Schlangen:

Terrarium
Königspython (1): Mir reicht eigentlich ein 100x50x50 (lxbxh) Terrarium, auch wenn mir ein 120x60x60 Terrarium sehr gut gefällt!
Teppichpython(2): Ich brauche zummindest ein 100x50x60 Terrarium, denn ich klettere viel und brauche Bewegung. Wenn mir mein Terrarium nicht hoch genug ist, bin ich sehr unglücklich.
Baumpython (3): Für mich ist ein 120x60x80 Terrarium notwendig! Ich halte mich nur auf den Bäumen auf und brauche viel Höhe. Du wirst mich nie am Boden sehen aber ich klettere die ganze Zeit.

Terrarium einer jungen Königspython
Terrarium einer jungen Königspython
Baumpythonterrarium von innen
Baumpythonterrarium von innen

Einrichtung
Königspython: Ich brauche eine große Höhle, in der ich mich zusammenrollen kann. Außerdem noch ein Wasserbecken, aber ich bade nicht darin. Ein Kletterast wäre schön, ist aber nicht esenziell.
Teppichpython: Abgesehen von zwei Höhlen (ich brauche ja Auswahlmöglichkeiten!) benötige ich ein großes Wasserbecken in dem ich baden kann, einen großen Kletterast zum Klettern und zwei Plattformen auf unterschiedlichen Höhen.
Baumpython: Ich brauche zwar keine Höhle, weil ich auf meinem Kletterast schlafe aber dafür komplex angerichtete Kletteräste die sich durchs ganze Terrarium ziehen. Ich brauche einige waagrechte Äste, die ungefähr so dick wie ich selbst sind und einige gewundene Äste zum Klettern. Wichtig ist auch, dass meine Äste sauber und berindet sind. Außerdem ein Wasser- und Badebecken am Boden, das ich von einem meiner Kletteräste erreichen kann. 


Pflanzen
Königspython: Ich brauche in meinem Terrarium keine Pflanzen. Ich würde sie nur mit meinem Körper zerstampfen und ausreißen.
Teppichpython: Ich finde Pflanzen ganz schön. Du kannst aber auch falsche verwenden und es ist kein muss.
Baumpython: Ohne Pflanzen fühle ich mich nicht wohl. Ich brauche ein grünes Regenwaldterrarium mit sehr, sehr vielen verschiedenen Pflanzen. Sie müssen echt sein also musst du dich auch um meine Pflanzen kümmern.


Futter
Königspython: Leg mir alle 14 Tage eine gefrorene Maus vor die Höhle, irgendwann essen ich sie dann.
Teppichpython: Leg mir meine Maus einfach hin, aber erwarte nicht dass ich sie sofort fresse. Manchmal verweigere ich sie auch oder will sie lebend.
Baumpython: Ich nehme meine Mäuse zwar tot, aber nur nach dem Erlöschen des Lichtes. Zusätzlich musst du mir so lange mit dem Futterhaken vor die Nase halten, bis ich sie fresse. Ich komme sicher nicht auf den Boden für die Maus, und du musst absolut ruhig mit der Hand bleiben, sonst werde ich unruhig. Ich überfresse mich schnell und meine Kotabgabe musst du genau überprüfen. 

Königspython frisst
Königspython frisst

Temperatur
Königspython: Ich mag es eher warm, am besten zwischen 25 und 30 Grad untertags. In der Nacht ist Raumtemperatur okay.
Teppichpython: Die Temperatur untertags sollte 27-28 Grad betragen. Neben einer Wärmelampe brauche ich Heizmatten für Wärmeplätze die zwischen 34 und 38 Grad warm sind.
Baumpython: Kein Ast darf direkt von einer Wärmelampe angestrahlt werdem. Das ganze Terrarium muss gleich warm sein, weswegen du mehrere Wärmelampen und eventuell eine Bodenheizung. Trotzdem darf aber kein grelles Licht herschen, sondern immer leicht dämmerig. 

Teppichpython bei der Häutung
Teppichpython bei der Häutung

Luftfeuchtigkeit
Königspython: Oh? Meine Luftfeuchtigkeit ist nur 30 statt 60? Hmmm... jetzt werde ich mich nicht so gut häuten können wie sonst.
Teppichpython: Was? Meine Luftfeuchtigkeit ist 40 statt 55? Oh nein! Wahrscheinlich wird mir jetzt die Häutung völlig misslingen oder ich werde eine leichte Krankheit bekommen.
Baumpython: Um Gottes Willen! Meine Luftfeuchtigkeit ist 75 statt 80? Eigentlich sollte bei mir die Luftfeuchtigkeit morgens 80-90% betragen und untertags 60%. Du darfst mich beim Sprühen auf keinen Fall stören und du musst in der Früh immer sprühen. Am Abend solltest du nicht sprühen sondern zu Mittag und am Nachmittag, sonst kann ich mir eine Verkühlung holen. Sei gefasst darauf mindestens zwei mal am Tag 20 Minuten mit der Luftfeuchtigkeit beschäftigt zu sein!

In die Hand nehmen
Königspython: Klar kannst du mich in die Hand nehmen. In einer Woche gewöhne ich mich an dich. Ich würde nie beißen!
Teppichpython: Die ersten Monate werde ich nach dir schnappen und auch zubeißen aber spätestens nach 6 Monaten Haltung oder wenn ich erwachsen bin ist es kein Problem mehr.
Baumpython: Wenn du deine Hand zu mir gibst, dann schnappe ich. Ich beiße schnell zu und mich an Menschen zu gewöhnen ist schwer. Mich aus dem Terrarium zu nehmen ist eine echte Aufgabe und zum Streicheln bin ich schlecht geeignet.

Teppichpython schnappt
Teppichpython schnappt

Alles in allem ist jeder dieser Punkte ein Problem denn je mehr Ansprüche die Schlange hat, desto schwieriger und desto wichtiger ist es, sie richtig zu lesen. Außerdem verzeihen solche Schlangen keine "Anfängerfehler" welche man unerfahren eben schnell macht. Möchte man die Schlange richtig lesen braucht man je nach Art viel praktische Erfahrung mit völlig anderen aber vor allem sehr ähnlichen Arten.
Ich hoffe, man konnte verstehen, warum man mit Reptilien als Haustier unterschiedlich viel Arbeit hat und warum manche Schlangen eben einfach "zu kompliziert" sind.


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